Frauen, traut euch ins Rampenlicht!

Von Doris Albiez, Senior Vice President & General Manager, Dell Technologies Deutschland
Dell Women’s Entrepreneur Network (DWEN) Summit 2018 in Toronto, Kanada
Dell Technologies Deutschland Beitrag

Die gute Nachricht vorab: Nie gab es so viele gut ausgebildete Frauen wie heute. Die schlechte: Noch immer nimmt ihr Anteil in Führungspositionen mit jeder Hierarchiestufe weiter ab. Im Top-Management sind Frauen dann eine echte Rarität. Frauen gründen zudem seltener ihr eigenes Unternehmen – und wenn sie es tun, setzen sie andere Schwerpunkte und ziehen klassische Gefilde wie Mode oder die Food-Branche einem Start-up in der Tech-Szene vor.


Die Gründe sind bekannt: Es geht los mit alten Rollenbildern, in die sich viele Frauen unbewusst einfügen und die ihren Ursprung in Schulzeiten haben. Wenn Mädchen in mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern schlecht sind, wird es immer noch als „angeboren“ akzeptiert. Später erschweren fehlende Kitas oder Ganztagsschulen es Frauen, Familie und Karriere zu vereinbaren. Oder aber sie werden durch die „gläserne Decke“ in Unternehmen ausgebremst, die dazu führt, dass männliche Mitarbeiter gegenüber ebenso leistungsfähigen Kolleginnen bevorzugt werden. Das alles stimmt, aber oft habe ich den Eindruck, dass viele Frauen sich auch einfach nicht trauen, Top-Positionen zu übernehmen. Und das ist schade!


Wie können Frauen nun ihre Karriere vorantreiben? Zuallererst einmal sollten sie sich auf ihre Stärken konzentrieren. Frauen kommunizieren und leiten in der Regel anders. Sie ziehen häufig den kooperativen Stil dem autokratischen vor. Sie setzen darauf, ihre Teams zu eigenen Entscheidungen zu befähigen. Es geht hier keineswegs darum, dass Frauen grundsätzlich besser führen als Männer. Es ist die Diversität als solche, die zählt.


Ohne eine gesunde Portion Selbstvertrauen ist der Weg an die Spitze nicht machbar. Bin ich der Aufgabe überhaupt gewachsen? Kann ich die Erwartungen zu 100 Prozent erfüllen? Solche Fragen treiben vor allem Frauen um, helfen aber keinen Schritt weiter.


Ein „Karriere-Tool“, das sich Frauen durchaus bei Männern abschauen können, ist Networking. Kontakte sind Multiplikatoren für die eigene Leistung. Genauso unerlässlich auf dem Weg nach oben sind Mentoren. Fehlende Fach- und Führungskompetenz ist bei Frauen selten der Grund, warum es nicht vorwärtsgeht. Vielmehr müssen Frauen eine Lobby um sich herum etablieren, ihre Ambitionen kommunizieren, ihre Scheu vor Selbstvermarktung ablegen, kurzum sich einfach trauen.


Spannend finde ich den Blick in andere Teile der Welt: Ausgerechnet in Ländern mit traditionellen Gesellschaften entscheiden sich besonders viele Frauen für einen Beruf im MINT-Bereich. Dort ist ein entsprechendes Studium ein Aufstiegs- und Wohlstandsversprechen. Auch in Deutschland wird die Digitalisierung in den nächsten Jahren den Arbeitsmarkt grundlegend verändern und völlig neue Jobs schaffen – und damit neuen Freiraum für eigene Ideen. Deshalb kann man gar nicht früh genug damit beginnen, Mädchen für Technologie, Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften zu begeistern.


Aber auch die Unternehmen selbst haben die Aufgabe, für mehr Diversität insgesamt und damit einhergehend für mehr Frauen in Führungspositionen zu sorgen. Bei Dell Technologies haben wir dafür verschiedene Programme ins Leben gerufen. Mit dem Dell Women’s Entrepreneur Network haben wir zudem eine weltweite Plattform geschaffen, die weibliche Führungskräfte und Unternehmerinnen beim Austausch und dem Networking unterstützt.


Die Eckdaten müssen also stimmen, damit mehr Frauen Führung übernehmen. Dabei sind alle gefordert: Politik, Unternehmen und die Frauen. Wir können es uns nicht leisten, auf die Potenziale gut ausgebildeter Frauen zu verzichten.

 

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